Brauche ich ein 11 kW oder ein 22 kW Typ-2-Ladekabel?
Ob ein Typ-2-Ladekabel mit 11 kW oder 22 kW Ladeleistung die richtige Wahl ist, hängt einerseits vom verbauten On-Board-Lader im E-Auto ab. Und andererseits von der installierten Wallbox bzw. AC-Ladestation. Denn damit die Hochvoltbatterie eines Elektroautos mit Wechselstrom aus dem Hausanschluss geladen werden kann, ist das Fahrzeug mit einem Wechselrichter bzw. einem On-Board-Lader ausgestattet. Dieser wandelt den Wechselstrom (AC) aus der Wallbox in Gleichstrom (DC), der zum Laden der E-Auto-Batterie notwendig ist. Die meisten neuen E-Autos in Deutschland werden mit einem 11 kW On-Board-Lader ausgeliefert, der das Laden mit maximal 11 kW erlaubt. Folglich ist in der Regel ein 11 kW Typ-2-Ladekabel (Mode 3) die richtige Wahl. Einige Modelle wie der Renault ZOE, Smart EQ, Porsche Taycan, Audi e-tron oder der Mercedes EQS können optional sogar mit einem 22 kW On-Board-Lader bestellt werden. Bei diesen Fahrzeugen macht ein 22 kW Typ-2-Ladekabel (Mode 3) Sinn. Hierbei gilt es aber zusätzlich zu beachten, dass auch eine 22 kW Wallbox bzw. Ladestation vorhanden sein muss. Nur so kann die maximale AC-Ladeleistung von 22 kW abgerufen werden. Ob jedoch zu Hause eine 22 kW Wallbox installiert werden kann, hängt von der kostenpflichtigen Genehmigung des Netzbetreibers ab. Tipp: Auf manchen Ladekabeln ist statt der maximalen Ladeleistung in kW (Kilowatt) nur die Stromstärke in Ampere (A) angegeben. Dabei entsprechen 16 Ampere exakt 11 kW Ladeleistung und 32 Ampere folglich einer Ladeleistung von 22 kW.
Welche Kabellänge ist beim Ladekabel sinnvoll?
Von der kurzen 4-Meter-Ausführung bis hin zur langen 10-Meter-Version sind Typ-2-Ladekabel in zahlreichen Kabellängen erhältlich. Die Länge des Ladekabels sollte dabei grundsätzlich stets in Abhängigkeit von der Fahrzeuglänge, der Parkposition zu Hause und der Position des Ladeanschlusses am E-Auto gewählt werden. Als Faustformel zur Bestimmung der Mindestlänge des Ladekabels dient folgende Formel: Mindestlänge des Ladekabels = Fahrzeugbreite + Fahrzeuglänge Mit dieser einfachen Formel ist sichergestellt, dass das Ladekabel mindestens einmal um das E-Auto herumreicht. Liegt der Ladeanschluss des E-Autos auf der linken Fahrzeugseite, ist es ratsam, die Mindestlänge um rund 50 Zentimeter zu erhöhen. Der Grund: Viele öffentliche Ladestationen werden automatisch am rechten Straßenrand angebracht.
Welche Hersteller sind für ein Typ-2-Ladekabel empfehlenswert?
Wie bereits bei Wallboxen nimmt auch bei Ladekabeln die Anzahl an Ladekabelherstellern rasant zu. Insbesondere chinesische Anbieter versuchen mit sehr günstigen Ladekabeln Kunden für sich zu gewinnen. Ob diese jedoch auch nach dem regelmäßigen Gebrauch halten, was sie versprechen, steht in den Sternen. Denn ein Ladekabel muss selbst unter widrigen Witterungsbedingungen wie Kälte oder Hitze einwandfrei und vor allem sicher funktionieren. Und das nicht nur einmalig, sondern über mehrere Jahre. Dementsprechend ist es ratsam, bei Ladekabeln auf Produkte von etablierten Kabelherstellern zurückzugreifen. Hier bieten sich beispielsweise folgende Hersteller an, die schon seit mehreren Jahren erfolgreich Ladekabel und Wallboxen produzieren:
- Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG (NRW)
- Phoenix Contact GmbH & Co. KG (NRW)
- ABL Sursum (Bayern)
- Webasto SE (Bayern)
- HARTING Automotive GmbH (NRW)
Fazit - Typ 2 Ladekabel
Zum Laden mit Wechselstrom ist für die meisten E-Autos in Europa ein Typ-2-Ladekabel (Mode 3) mit 11 kW Ladeleistung die beste Wahl. Zur Bestimmung der Kabellänge empfiehlt es sich, die Fahrzeuglänge und -breite, sowie die Position des Ladeanschlusses mit zu berücksichtigen. Zusätzlich ist es eine Überlegung wert, sich für ein Markenprodukt eines etablierten Herstellers zu entscheiden, um das Kabel auch langfristig sicher nutzen zu können.