Beiträge von bZ4X

    kolti hat es sehr schön prägnant zusammen gefasst. Darüber hinaus bedeutet eine Aufladung auf 100% für die Zell-Chemie auch erheblichen Stress - sollte man nur machen, wenn die 100% Ladung durch unmittelbare (Weiter-) Fahrt wieder abgebaut wird. Also 100% Ladung kommt somit nur unmittelbar vor Abfahrt einer längeren Fahrt (Urlaubsreise) in Frage. Die Zwischenladungen - insbesondere an DC Schnellladern dann eben nur sinnvoll bis max. 80% SOC (state of charge / Ladekapazität).


    Der Zusammenhang zwischen aufgenommenem Ladestrom, Batteriespannung und geladene Energiemenge (SOC) ist in dieser Grafik dargestellt:
    (Grafik aus folgendem link: https://batteryuniversity.com/…-409-charging-lithium-ion)


    Li-Ion-Battery_Charge-Charactersitic.jpgi


    Man sieht sehr schön die Ladung mit maximalem Strom bis etwa 60-65%, danach geht der Strom (durch die Ladungs-Aufnahmefähigkeit der Batterie bestimmt) schon deutlich zurück und entsprechend verlangsamt sich auch die Zunahme der Ladung / SOC. Bei 80% Ladung ist dann auch die Zellenspannung für Vollladung (4,2V max.) fast schon erreicht. Weiteres Laden - insbesondere an Schnellladern - ist langsam, teuer und tut der Batterie nicht gut!


    Übrigends ist eine Tiefentladung auch schlecht für die Batteriegesundheit, insofern ist die von Toyota bisher vorgegebene Reservekapazität von min. 8,2% durchaus sinnvoll. Wenn man die Batterie besonders schonen möchte (im Sinne einer langen Lebenszeit und maximalen Anzahl erzielbarer Lade-/Entladezyklen) sollte man möglichst im Bereich 20% - max. 80% SOC bleiben, besser ein noch kleinerer Bereich, der im Alltag bei kleineren Distanzen sicherlich gut machbar ist. Gelegentliche größere Nutzung der Kapazität z.B. auf Urlaubsfahrten sind dann nicht so gravierend - man sollte halt nicht dauernd nahezu 100% der Batterie nutzen, speziell auch häufige Aufladungen mit Schnellladern, was die Batterie nochmals höher stresst. Eine Limitierung der Ladeleistung auf 50kW ist durchaus eine gute Idee, also ggf. gleich eine 50kW Ladestation auswählen, dies hilft ggf. auch dem Geldbeutel, wenn diese 50kW DC-Lader einen günstigeren Stromtarif haben anbieten ....


    Hier mal eine Darstellung zum optimalen Arbeitsbereich einer LI-Ion Batterie:


    SOC_range.gif

    Hallo Schwoba_Bully,


    das sind ermutigende Ergebnisse. Die Frage ist nun, ob die gute Ladeleistung aufgrund der Einstellung "80% Ladeziel bzw. Ladelimit" erfolgte (sollte eher nicht der Grund sein) oder weil die Batterie ausreichend warm gefahren war. Es kann der Fall sein dass bei 9°C Außentemperatur und somit ebenso mindestens bestehender Batterietemperatur bereits die höheren Ladeleistungen zugelassen werden. Mit der Autobahn-Fahrt zuvor über 200km ist die Batterie-Temperatur vermutlich im "Wohlfühlbereich" um 20°C. Wäre gut die Batterietemperatur angezeigt zu bekommen ....


    Bleibt nur durch weiteres Testen herauszufinden was die gute Ladeleistung bewirkt: einmal mit der 80% Ladeziel / Ladelimit Einstellung bei eher kalter Batterie (also nicht vor-klimatisiert und nicht großartig warm gefahren) und zum anderen Einstellungen jeweils auf 100%, wie von dir ursprünglich eingestellt, und mit warmer Batterie laden.


    Ich warte noch auf meinen bZ, kann mich also leider nicht aktiv am Test beteiligen - bin aber gespannt auf die Ergebnisse wenn die Tests jemand durchführen will.

    Hallo Fortgeschrittener,


    Das Kabel kann 32A auf jeder Phase, also auch wenn nur eine Phase verwendet wird. Die Frage ist also eher was kann deine Wallbox und vor allem was gibt deine Hauselektrik her? Eine Absicherung mit 32A für "echte" 22kW 3-phasig wäre vom Energieversorger bzw. vom Netzbetreiber zu genehmigen - diese Genehmigung erhält man nicht unbedingt (hängt vom Netzausbau bzw. der bereits bestehenden Auslastung ab). Wenn also sowohl Hauselektrik (Sicherungen und entsprechende Verkabelung für 32A wohl min. 6mm² besser noch 10mm²) und auch die Wallbox 22kW kann und auch so eingestellt ist (Wallboxen für 22kW können auch auf 11kW "gedrosselt" sein, um mit den einfacher vom Netzbetreiber zu erhaltenden "OK" für 11kW konform zu sein) dann klappt es mit einphasig bis zu 32A * 230V = 7,4kW, wovon der bZ eben bis zu 6,6kW nutzen kann.


    Umgekehrt bedeuten 6,6kW bei 230V etwa 28,7A, d.h. man könnte auch einfach eine 25A Sicherung in der Hauselektrik verwenden (korrekte Leitungen mit min. 4mm² besser 6mm² Querschnitt vorausgesetzt) und dann über eine 22kW Wallbox 25A * 230V = 5,75kW an den bZ liefern.


    Frag am besten mal deinen Elektriker der die Wallbox installiert hat was damit an Leistung erzielbar ist ....

    Hallo kolti,


    Leider kann ich nicht wirklich positives berichten.

    Was leider noch obendrauf kommt, ist die fehlende Elektrounterstützung im System. wenn ich das Auto mit den Mercedes EQA vergleiche dann sind da Welten zwischen. Eine Lade Planung zum Beispiel ist überhaupt nicht vorhanden.

    Die App lässt auch zu wünschen übrig.. hier muss auch dringend nachgebessert werden.

    Hallo bz4x-user,


    zur besseren Einordnung der von dir beschriebenen schwachen Reichweite und elektrischen Ausstattung des bZ4X folgende Fragen:


    1) Stehen eure E-Autos bzw. konkret der bZ4X im Freien (also in der Kälte) oder steht er in einer (Tief-) Garage?


    2) Verwendet ihr den Ladezeitplan zum Aufladen? Hiermit würde vermutlich - neben der Aufladung - auch die Batterievorwärmung mit gestartet.


    Für eine Reichweite von nur +/- 200km bzw. sogar nur 180km müsste der Verbrauch bei etwa 30kWh/100km liegen. Bei einer Geschwindigkeit von 115km/h sollten etwa 23kWh/100km verbraucht werden + Heizung. Für die Heizung wären das dann etwa 8kW - das ist ne Menge Holz! Da ihr ja offenbar größere Strecken fahrt, sollte die Erwärmung der Batterie und des Innenraums eigentlich auf eine Leistung von 1-2kW runtergehen. Das sollte dann für etwa 250km "gut" sein ....

    Oder sind die angegebenen 115km/h eher als Durchschnittsgeschwindigkeit zu sehen (d.h. Geschwindigkeiten dann eher 120km/h - 150km/h ?)


    Scheinbar liegt in Verbindung mit den EnBW Schnellladesäulen ein Kompatibilitätsproblem vor, wenn es mit Ionity funktioniert. Müsste Toyota Engineering dann mal untersuchen ....


    Vielen Dank für die Angabe näherer Informationen zu den Bedingungen mit denen ihr nur 180km Reichweite mit dem bZ4X erhaltet!

    Wer gerne mal sehen möchte wie der bZ4X von unten aussieht und auch ein paar Einsichten bei abgenommenen Verkleidungen sowie einen Blick auf die Vorderrat Bremsen werfen will, kann in folgendes YT Video schauen etwa ab 4':30" (ist leider auf chinesisch, der Protagonist hat eine Werkstatt und erklärt einiges zum Fahrwerk und dessen Einstellungen - halt eben auf chinesisch :saint: )


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.



    Und noch eins in gut verständlichem englisch mit den wesentlichen Teilen des elektrischen Antriebs, des Inverters und vor allem dem Aufbau der Batterie mit Kühlung:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Enjoy!

    Leider war bei meiner Probefahrt vor ein paar Wochen relativ schönes Wetter - ich hätte gerne das Verhalten der Heckscheibe im Regen getestet. Bei meinem Prius trocknet die Heckscheibe bei Fahrt schneller als etwa 40km/h ab, da der Regen durch die strömungsgünstige Form darüber geleitet wird. Insofern hatte ich schon mehrmals überlegt, den vorhandenen, aber nicht gebrauchten Heckscheibenwischer auszubauen. Ich hatte gehofft das beim bZ4X durch die recht schräg stehende Scheibe der gleiche Effekt eintritt. Schade! Aber aufgrund der guten Seitenspiegel auch nicht dramatisch.


    Das ein Teil der Assistenzsysteme bei Schneefall ausfallen können (z.B adaptive Cruise Control) wurde in einem norwegischem Test bei Schneefall auch bemerkt - allerdings geht der "normale" nicht adaptive Cruise Control dann noch.

    Beezz "Nicht gut. :(" -> Kommt drauf an gegen was man vergleicht! Bei diesem Bericht unten (siehe link) mit Video geht es genau um den Reichweitentest und die Reservekapazität (etwa 8,2% entsprechend bis zu 42km bei 80-60km/h) sowie einem Vergleich mit MG Marvel R Performance und Mercedes-Benz EQA 300. Es ist auch gezeigt was die DC Ladeleistung für verschiedene Ladestände ist.

    Mit Rechtsklick in die Web-Seite kann man den Google Translator anwerfen, für diejenigen unter uns deren Norwegisch eingerostet sein sollte ;)



    Ich habe zum bZ4X auch einen Bericht und Fahrtest aus China gefunden, indem bei Geschwindigkeiten von maximal 100km/h, aber auch ein Anteil Stadtverkehr dabei sowie Landstrasse in bergiger Gegend, ein sehr guter Verbrauchs-Wert von 7,5km/kWh entsprechend 133Wh/km ermittelt wurde. Also je nach Fahrweise scheint der bZ FWD nicht sooo schlecht zu sein - aber ein Kilometerfresser auf der Autobahn ist er definitiv auch nicht.

    Vorsicht mit deiner optimistischen Kalkulation. Das von mir laut COC angegebene tatsächliche Leergewicht im fahrbereitem Zustand (also inkl. Fahrer) von 1998kg beinhaltet "nur" das Comfort-Paket. Wenn du jetzt noch das Technik Paket draufpackst wird das Auto eher schwerer - nicht leichter ;) Also rechne mal noch 5-15kg drauf für die Mehrausstattung (i.e. Panoramadach Glas + Motor, größere Räder, Motoren für Sitzlüftung, etc.).


    Es kann allerdings gut sein dass Toyota in der Gesamtmasse ein bisschen aufstockt und damit die Zuladung nicht oder nur unbedeutend kleiner wird ....

    Wo kommen diese Angaben denn her? Zumindest Punkt 2. ist komplett falsch.


    Aus COC zum bZ4X mit Comfort Paket ergibt sich:


    Masse in fahrbereitem Zustand (also Leer + Fahrer 75kg) : 1980kg / tatsächliche Masse 1998kg


    Technisch zulässige Gesamtmasse in beladenem Zustand : 2465kg


    Die Differenz wäre 467kg die als Zuladung betrachtet werden kann, wenn der Fahrer denn tatsächlich 75kg wiegt :P

    Er betont und zeigt auf, dass kein Wind vorhanden ist. Aber er hat auch immer den Fuß auf dem Gas, Zu sehen an der Eco-Anzeige. Bis zum Anschlag rechts.


    Mich würde mal ein reeler Test mit einem FWD interessiere. Der hat laut Toyota sowieso 100km mehr Reichweite.

    Vor allem sieht man im späteren Verlauf des Videos einige Windräder drehen - das wird wohl ohne Wind nicht gegangen sein. Oder ist es gar so dass Kohlestrom in die Windräder eingespeist wird um Wind zu erzeugen, zum Beispiel für die Segler und Windsurfer an der Küste? :D Jedenfalls chartern wir gerne Segelyachten in Warnemünde, haben aber auch schon auf Usedom gechartert und hatten eigentlich immer Wind!

    Zu den Daten des bZ4X FWD: Ja, das war auch mein Interesse, nur gibt es da zu wenig korrekt durchgeführte Tests (d.h. Teststrecke möglichst eben, wenig/kein Wind, gleiche Streckenabschnitte in konstanter Geschwindigkeit in beiden Richtungen durchfahren, etc.). Da jedoch Toyota für das Zulassungsverfahren (WLTP-Zyklus) ja offizielle Daten zu den sogenannten Fahrwiderständen liefern muss, habe ich diese für eigene Berechnungen u.a. zur Abschätzung von einzulegenden Aufladungen in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeiten durchgeführt.

    Die Hersteller machen für das WLTP Verfahren mit den Fahrzeugen einen sogenannten Ausrolltest aus verschiedenen Geschwindigkeiten und zeichnen dabei den Ausrollverlauf (also Geschwindigkeit, zurück gelegte Strecke, genaue Zeiten mit hoher Auflösung) bis zum Stillstand oder eine festgelegte minimale Geschwindigkeit auf. Die sich ergebenden Geschwindigkeitsprofile aus z.B. auf 160km/h beschleunigen, dann in "N" Leerlauf schalten und Fahrzeug ausrollen lassen werden dann abstrakt mathematisch mit einem Polynom zweiter Ordnung approximiert. Man erhält eine Gleichung für den Fahrwiderstand gemäß m * a = f0 + f1 * v + f2 * v² durch "curve fitting". Mit diesen Parametern (f0, f1, f2) wird für den eigentlichen WLTP-Test dann ein Rollenprüfstand programmiert, der über das per WLTP vorgegebene Geschwindigkeitsprofil die entsprechenden Fahrwiderstände einstellt, also die Rollen des Prüfstands entsprechend der jeweiligen simulierten Geschwindigkeiten abbremst und somit die Last für das zu testende Fahrzeug erzeugt. Der dabei ermittelte Energieverbrauch für einen vollständigen Fahr-Zyklus wird dann auf die simulierte Fahrstrecke bezogen und ergibt den WLTP Verbrauch in kWh/100km.


    Das Problem bei dieser Ermittlung der WLTP Verbräuche ist, dass es dem Hersteller freigestellt ist welche Reifen er verwendet und welchen Luftdruck er einstellt, solange die Reifen nur für das Fahrzeug zugelassen sind. So habe ich mal den Rollwiderstand der mutmaßlich von Toyota für den WLTP Test verwendeten Reifen nachgerechnet (bzw. abgeschätzt, genaue Rückrechnung ist nicht einfach) und bin auf den Wert CR ~ 4,2 E-3 gekommen. Die besten käuflich erwerbbaren Reifen mit Rollwiderstandsangaben die ich finden konnte sind Michelin e.Primacy mit minimalem CR= 5,13 E-3. Daran sieht man, dass Toyota die Reifen vermutlich um einiges abgerauht hat (z.B. auf 2mm Restprofil) und ebenso auf 3 Bar oder mehr aufgepumpt hat, um diesen geringen Rollwiderstand zu erreichen.

    Nur .... so fährt niemand von uns und Winterreifen haben zudem eh einen höheren Rollwiderstand. Damit erklärt sich meiner Meinung nach ein Großteil der Abweichungen zwischen den Toyota Angaben gemäß WLTP (die von Toyota angegeben Werte wurden garantiert so auf dem Rollenprüfstand ermittelt und sind insofern "korrekt") und den in Realität gefahrenen Reifen und Reifendrücken.

    Daher habe ich für mich mal Berechnungen mit den ausgelieferten Bridgestone Turanza T005 Reifen (haben einen CR im Bereich 7,17 E-3 - 5,58 E-3) berechnet, um zu sehen wie weit man voraussichtlich mit einer Batterieladung in Abhängigkeit verschiedener Geschwindigkeiten denn realistisch kommt. Weiterer kritischer Einflussfaktor auf den Verbrauch ist natürlich die Heizleistung im Winter. Kann man in die Berechnung auch einfließen lassen, die Heizlasten können jedoch mangels vorliegender Informationen bzw. Messungen zu realen Heizleistungen nur geschätzt werden (da gehen dann z.B. bei Heizlasten von 7kW etwa 150km Reichweite bei Tempo 100km/h gegenüber WLTP Berechnung nach Toyota drauf).

    Wie gesagt, meine Berechnungen sind vielleicht etwas akademisch, reale Fahrversuche wären überzeugender, aber falls Interesse besteht kann ich gerne was hier hochladen.